J. Edgar (USA 2011, Buch: Dustin Lance Black, Regie: Clint Eastwood, mit Leonardo DiCaprio und Naomi Watts)

Coolsein scheint jung zu halten, auf jeden Fall legt Clint Eastwood in vorbiblischem Alter einen soliden Film nach dem anderen hin. In diesem Fall über das Federal Bureau of Investigation (FBI), die umstrittene amerikanische Bundespolizei, und seinen Gründer und Chef, J. Edgar Hoover, der in seinem Amt acht Präsidenten überlebte.

J. Edgar ist kein Knaller, es ist einfach ein guter Film in jegweder Hinsicht - Geschichte, Darsteller, Rhythmus, Visualität des Erzählens. Eastwood erzählt unprätentiös die große Ära des FBI herunter, mit vielen Aspekten, die man als Akte-X-Fan oder Verschwörungstheoretiker nun aus der Perspektive des FBI-Direktors kennenlernt. Der Film nimmt keine Partei ein, er emotionalisiert nicht, er erzählt seine Fiktion fast dokumentarisch. Unaufgeregt, aber dennoch mit vielen Höhepunkten.

Leonardo Di Caprio spielt den alten und den jungen J. Edgar Hoover, und er macht das völlig souverän. Es ist ein Genuss, ihm zuzusehen. Auch das sonstige Line-up spielt mit traumwandlerischer Sicherheit. Wer einen Film über das FBI sehen will, wird keinen besseren bekommen.

Fazit: Sehr sehenswertes Biopic. * * * *

Eine Filmkritik von Stephan Brüggenthies (www.brueggenthies.org)

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