Young Adult (USA 2011, Buch: Diablo Cody, Regie: Jason Reitman, mit Charlize Theron und Patton Oswalt)

Jason Reitman ist ein hervorragender Regisseur, und Charlize Theron ist eine hervorragende Darstellerin. Letzteres beweist vor allem dieser Film, der Charlize Theron auf einem neuen künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere zeigt. Es ist fast eine One-Woman-Show, allenfalls Patton Oswalt kann ihr in diesem Fall das Wasser reichen (was er auch mehrmals tut).

Die Theron-Figur ist mittelerfolgreiche Schreiberin, die es von der Provinz in die Provinzhauptstadt geschafft hat, sich deshalb total toll, emotional aber scheiße fühlt. Durch die Geburt eines Babys in der Heimat fährt sie wieder zurück zu ihrer großen Liebe, um diese für sich zu gewinnen. Problem: Der ist absolut glücklich, hat gerade das Baby und eine tolle Frau. Und dass die Theron-Figur neben ihrer Eitelkeit und Eingebildetheit Alkoholikerin ist, - anfangs lustig, später schlimm - macht es nicht grade besser.

Das ist das Setup des Films, und dieses Setup stimmt bereits in sich nicht. In echt vielleicht schon, aber nicht für einen Film - denn das Setup lässt keine Lösung zu. Zumindest keine, die Hollywood zeigen würde. So kann man für die Theron-Figur nichts hoffen und nichts bangen, ihr Ziel wirkt absurd, und am Ende gerät die Geschichte leider völlig aus den Fugen. Wäre da nicht die wunderbare Nebengeschichte von ihr und einem alten Kumpel, einem richtigen Loser, würde man schon viel früher aus dem Film aussteigen. Und das, obwohl er so gut inszeniert ist.

Fazit: Funktioniert nicht, lieber "Garden State" noch einmal schauen. * *

Eine Filmkritik von Stephan Brüggenthies (www.brueggenthies.org)

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